Trivialisiert die Annahme analytischer Sätze den wissenschaftlichen Fortschritt? ; Trivialising the adoption of analytical sentences to scientific progress?
Humboldt-Universität zu Berlin, Philosophische Fakultät I, 1996
Konferenz
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Analytische Sätze, die kraft Definition wahr sein sollen, schaden der Naturwissenschaft oder trivialisieren ihren Fortschritt: So lautet einer der Kritikpunkte, die Quine in seinem Feldzug gegen die Unterscheidung zwischen synthetischen und analytischen Sätzen vorgebracht hat. Sie schaden, so Quine, weil sie nicht revidiert werden dürfen und damit die Wahlfreiheit beim Theorienwandel über Gebühr einschränken. (Hätte sich z.B. Einstein vom analytischen Status der newtonischen Impulsdefinition beeindrucken lassen, so hätte er die Relativitätstheorie nicht formulieren können). Oder sie trivialisieren den Fortschritt, weil sich durch Preisgabe analytischer Sätze bloß die Sprache ändert – und wie soll uns eine Änderung der Begriffe vorwärtsbringen? Um dieser Herausforderung zu begegnen, müssen wir Sprach- und Theorienwandel auseinanderdividieren. Im Falle einer wissenschaftlichen Revolution findet beides gleichzeitig statt. Trotzdem kann man die Beobachtungskonsequenzen der neuen Theorie (mithilfe des Ramsey-Satzes) mit denen der alten vergleichen; und mithilfe des Carnap-Satzes kann man den jeweiligen analytischen Anteil der beiden Theorien extrahieren. Es war Carnaps Fehler, diesen Schachzug zur Definition des Begriffs vom analytischen Satz heranzuziehen. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Mithilfe einer holismustauglichen Definition von "analytisch" lässt sich zeigen, dass die Carnap-Sätze analytisch sind. Hier die Grundidee der fraglichen Definition: Ein Satz ist analytisch, wenn sich der empirische Gehalt keiner Gesamttheorie dadurch ändert, dass man ihr den Satz einpflanzt. ; Peer Reviewed ; Analytical sentences that, by definition, are intended to be true harm to science or trivialise their progress: This is one of the criticisms made by quine in his field train against the distinction between synthetic and analytical sentences. They are harmful, as quine, because they cannot be revised and thus unduly restrict the freedom to choose theories. (For example, if Einstein had been impressed by the analytical status ...
Titel: |
Trivialisiert die Annahme analytischer Sätze den wissenschaftlichen Fortschritt? ; Trivialising the adoption of analytical sentences to scientific progress?
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Autor/in / Beteiligte Person: | Müller, Olaf L. |
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Veröffentlichung: | Humboldt-Universität zu Berlin, Philosophische Fakultät I, 1996 |
Medientyp: | Konferenz |
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