Erziehungserfahrung, politische Einstellung und Autoritarismus - Ergebnisse der 'Mitte'-Studien

Die Studien zu Autorität und Familie des Frankfurter Instituts für Sozialforschung waren 1950 ein Meilenstein der empirischen Sozialforschung. Sie wurden auch als "Studien zum autoritären Charakter" bezeichnet. In der aktuellen Forschung stehen nur noch wenige WissenschaftlerInnen in der Tradition des Konzepts des autoritären Charakters. Der Fokus der neueren Forschungen verlagerte sich auf die Bedeutung von Peers und Medien. Die Autoren stellen ihre eigenen "Mitte"-Studien vor, die sie als repräsentative Surveys und als Gruppendiskussionsstudien in den Jahren 2002 bis 2008 durchgeführt haben. Es geht hier vor allem um den Zusammenhang zwischen erfahrener Erziehung und rechtsextremer Einstellung. Das Phänomen, das mit dem Begriff des autoritären Charakters erfasst wurde, ist immer noch anzutreffen und hat weiter ein hohes Erklärungspotential für antidemokratische Einstellung. Bei denen, die mit einer größeren emotionalen Wärme aufwachsen, ist eine Überforderung durch die Eltern festzustellen. (ICB)