VĔDA A VYSOKOŠKOLSKÝ VZDĔLÁVACÍ SYSTÉM VE VZTAHU K PROMĔNÁM HOSPODÁRSKÉHO MECHANISMU V ČESKOSLOVENSKU (ČESKÉ REPUBLICE) OD ROKU 1945 DO SOUČASNOSTI. (Czech)
In: Acta Universitatis Carolinae Historia Universitatis Carolinae Pragensis, Jg. 52 (2012), Heft 1, S. 25-38
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The aim of this article is to outline the relation between the system of higher education and so-called 'science and research base' on the one hand and changes in existing economic mechanism on the other hand in Czechoslovakia in 1945-1989. Post-1989 changes in this relation are also briefly addressed [ABSTRACT FROM AUTHOR]
Verf. schildert in generellen Umrissen die Beziehung des Hochschulbildungssystems und der sogenannten wissenschaftlichen Grundlagenforschung zu dem in der Tschechoslowakei der Jahre 1945-1989 bestehenden Wirtschaftsmechanismus (und seinen Veränderungen); abschließend werden Betrachtungen zu dieser Beziehung nach 1989 angestellt. Die Entstehung neuer Hochschulinstitutionen in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre übte einen Druck auf die intellektuellen und politischen Eliten in den Regionen aus. Die dezisive Entscheidungsebene nahm diese Initiative mit Befangenheit auf und war eher bestrebt, den ungewöhnlichen Zustrom der Hochschulstudenten zu regulieren. Im Laufe der 1950er Jahre kam es zu einer gewaltigen Industrialisierung der Tschechoslowakei, wobei der Nachdruck auf den Aufbau der Schwerindustrie gelegt wurde. Das sogenannte zentral-dirigistische Modell sowie das bestehende ideologische Paradigma schlossen ein innovatives Einwirken der Ergebnisse von Wissenschaft und Forschung auf das Wirtschaftsmodell aus. In Übereinstimmung mit den jeweils vorherrschenden wirtschaftlichen Bedürfnissen nahm die Zahl technischer Hochschulen zu, und zwar auf Kosten einer Entfaltung des universitären Hochschulwesens. Grundlagenforschung wurde jetzt eine Angelegenheit der neu entstandenen Tschechoslowakischen bzw. Slowakischen Akademie der Wissenschaften, und allmählich entstanden Plattformen der wissenschaftlichen Grundlagenforschung, die durch die Dominanz der angewandten Forschung charakterisiert waren. Als Reaktion auf die wirtschaftlichen Probleme Anfang der 1960er Jahre kam es zur Formulierung einer Reform der tschechoslowakischen Wirtschaft, die nach einer Einführung begrenzter Marktmechanismen strebte. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre begann man mit der Reform des tertiären Bildungssystems, die auf dem Gebiet von Schule und Wissenschaft an die Wirtschaftsreform anknüpfte. Gleichzeitig damit ließ das Machtzentrum den Einfluss von Wissenschaft und Forschung auf die Wirtschaft zu; marxistische Theoretiker stellten damals eine tschechoslowakische Theorie über das Wirken der wissenschaftlich-technischen Revolution auf. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings erneuerte die Tschechoslowakei den zentral-dirigistischen Wirtschaftsmechanismus. Die Implementierung dieses Systems in der ersten Hälfte der 1970er Jahre zeitigte relative wirtschaftliche Erfolge, die es dem Machtzentrum ermöglichte, eine Reihe sozialer Maßnahmen zu treffen, welche zur Hebung des Lebensstandards führten. Der bestehende Wirtschaftsmechanismus, der von der sog. schweren Struktur ausging, erforderte jedoch einen Zuwachs an Arbeitskräften, der sich angesichts der vorausgegangenen rückläufigen Bevölkerungsentwicklung in der Tschechoslowakei nicht einstellte. Deshalb setzte sich das normalisierte Machtzentrum - und zwar ab Mitte der 1970er Jahre - die sekundäre Bildung zum Ziel des tschechoslowakischen Bildungssystems, die zur Vorbereitung qualifizierter Arbeiter diente und breite Unterstützung fand. Infolge der Erneuerung des zentral-dirigistischen Wirtschaftssystems ging die innovative Funktion von Wissenschaft und Forschung erneut verloren, und zwar ungeachtet der Tatsache, dass die wissenschaftliche Forschungsplattform (vor allem die Organisation der angewandten Forschung) in der Tschechoslowakei mächtig angewachsen war. Nach 1989 stieg die Zahl der Hochschüler jäh an, ebenso die Zahl der Hochschulinstitutionen, welche versuchten, das in den starken Bevölkerungsjahrgängen der 1970er und 1980er Jahre bestehende Interesse an einem Hochschulstudium zu absorbieren. Das quantitative Ausmaß des tschechischen Hochschulwesens (mit einem Übermaß an gesellschaftswissenschaftlichen Fächern) stellt derzeit eines der Hauptprobleme des tertiären Bildungssystems dar. Gleichzeitig ist aber das tschechische tertiäre Schulwesen langfristig unterfinanziert, was Reformen unmöglich macht, die um qualitative Änderungen und eine Differenzierung des tschechischen Hochschulwesens bemüht wären. [ABSTRACT FROM AUTHOR]
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VĔDA A VYSOKOŠKOLSKÝ VZDĔLÁVACÍ SYSTÉM VE VZTAHU K PROMĔNÁM HOSPODÁRSKÉHO MECHANISMU V ČESKOSLOVENSKU (ČESKÉ REPUBLICE) OD ROKU 1945 DO SOUČASNOSTI. (Czech)
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Autor/in / Beteiligte Person: | URBÁŠEK, PAVEL |
Zeitschrift: | Acta Universitatis Carolinae Historia Universitatis Carolinae Pragensis, Jg. 52 (2012), Heft 1, S. 25-38 |
Veröffentlichung: | 2012 |
Medientyp: | academicJournal |
ISSN: | 0323-0562 (print) |
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