FRANTIŠEK VAVŘINEC RABAS, OFMCAP (1901-1969) JAKO PEDAGOG A BLÍZKÝ SPOLUPRACOVNÍK LITOMĚŘICKÉHO BISKUPA ŠTĚPÁNA TROCHTY. (Czech)
In: Acta Universitatis Carolinae Historia Universitatis Carolinae Pragensis, Jg. 61 (2021), Heft 1, S. 89-117
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The article is dedicated to Roman Catholic priest, František Rabas, who was in 1918-1946 member of the Friars Minor Capuchin and thus used his monastic name Vavřinec. The chief aim of the text is to connect his two, so far in effect separately perceived identities, that is, one of the Capuchin historiographer, teacher, and educator, the other of the Rector of the seminary in Litoměřice and a secret vicar general of the Litoměřice bishopric. For this 'subversive' activity, he was in 1954 together with his bishop, Štěpán Trochta, and other collaborators, sentenced to many years in prison. The authors present a comprehensive biography of a notable personage of the Czech Catholic Church and Catholic intellectual circles of the first two thirds of the twentieth century, whose life aptly demonstrates the developments in the Catholic Church. [ABSTRACT FROM AUTHOR]
František Rabas wurde am 20. September 1901 in Žatec (Saaz) in einer deutsch-tschechischen Familie geboren. Mit 16 Jahren trat er in den Kapuzinerorden ein, was sein Leben prinzipiell veränderte und ihm nicht nur wegen seines Ordensnamens Vavřinec eine neue Richtung wies. Die erforderlichen Studien absolvierte er in Olomouc (Olmütz), darüber hinaus auch im schweizerischen Freiburg und in Prag. Hier verbrachte er im Hradschiner Konvent das Ende der 1920er und die meiste Zeit der 1930er Jahre, wobei er Erzieher und Pädagoge in der sogenannten seraphischen Schule war, die unter anderem zwecks Zuwachs ihrer Ordensmitglieder gerade von den Kapuzinern betrieben wurde. Außerdem war er auch Bibliothekar der Kapuziner Provinzbibliothek auf dem Prager Hradschin, wodurch er Zugang zu den dort aufbewahrten Provinzchroniken hatte, was er in zahlreichen Texten zur Geschichte des Kapuzinerordens in den böhmischen Ländern in der Frühen Neuzeit verwertete, die von Forschern bis heute genutzt werden. Während des Zweiten Weltkriegs kehrte er nach Olomouc zurück, wo er im Studium Philosophicum des Ordens und gleichzeitig in der theologischen Lehranstalt der Erzdiözese lehrte. Im Jahre 1945 entschloss er sich aus eigenem Antrieb, aus dem Kapuzinerorden auszutreten. Von da an - bzw. ab Ausgabe des Exklaustrationsdekrets Anfang 1946 - benutzt er wieder den Namen František. Nach kurzem Wirken in der Seelsorge der Olmützer Erzdiözese gelangte er im Sommer 1946 dank persönlicher Verbindungen nach Litoměřice (Leitmeritz), wo er als Lehrbeauftragter an der dortigen theologischen Lehranstalt der Diözese tätig zu werden begann. Später wurde er Rektor des dortigen Priesterseminars, und dank dem Vertrauen des neuen residierenden Bischofs Štěpán Trochta wurde er im Rahmen des dortigen Konsistoriums und Diözesangerichts auf bedeutende Weise in die Diözesanleitung eingebunden. Im Jahre 1949 baute Bischof Trochta aus Furcht vor Repressalien des neuen Regimes eine geheime Verwaltungsstruktur der Leitmeritzer Diözese auf, in der Rabas geheimer erster Stellvertreter des Generalvikars und geheimer Regionalvikar für die Region Litoměřice wurde. Nach Schließung des Leitmeritzer Seminars im Sommer 1950 musste er (zweifellos unter dem Druck der staatlichen Behörden) in die Seelsorge gehen, und zwar zunächst nach Litvínov und anschließend nach Cvikov in der Region Česká Lípa. Hier wurde er im Januar 1953 verhaftet und wegen seiner Einbeziehung in die geheimen Verwaltungsstrukturen der Diözese und wegen weiterer „antistaatlicher" Betätigung gemeinsam mit seinem Bischof und anderen Mitarbeitern zu langjährigem Freiheitsentzug verurteilt. Aus dem Gefängnis wurde er 1964 entlassen und war gezwungen, im Diözesanheim für alte Priester in Senohraby bei Benešov zu wohnen. Im Herbst 1969 erhielt er die Erlaubnis für einen Besuch bei seinem Bruder in München, wo er am 30. Oktober 1969 auch verstarb. Angesichts der durch den Austritt aus dem Kapuzinerorden erfolgten Namensänderung wurde er in der Historiografie bislang oft als zwei Personen wahrgenommen, also entweder als Kapuziner und Historiograf oder als Rektor des Leitmeritzer Seminars und politischer Gefangener. Der vorliegende Aufsatz hat beide getrennte Identitäten miteinander verbunden und liefert zahlreiche wertvolle Details und Zusammenhänge zu seinem Leben. [ABSTRACT FROM AUTHOR]
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FRANTIŠEK VAVŘINEC RABAS, OFMCAP (1901-1969) JAKO PEDAGOG A BLÍZKÝ SPOLUPRACOVNÍK LITOMĚŘICKÉHO BISKUPA ŠTĚPÁNA TROCHTY. (Czech)
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Autor/in / Beteiligte Person: | BARUS, MARTIN ; BRČÁK, MAREK |
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Zeitschrift: | Acta Universitatis Carolinae Historia Universitatis Carolinae Pragensis, Jg. 61 (2021), Heft 1, S. 89-117 |
Veröffentlichung: | 2021 |
Medientyp: | academicJournal |
ISSN: | 0323-0562 (print) |
DOI: | 10.14712/23365730.2021.20 |
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